Aline Camenzind verfügt über eine lyrische Mezzosopranstimme mit Koloraturfertigkeit.
Geistliche Werke berühren sie zutiefst und ihre Konzerttätigkeit in diesem Bereich ist rege. Sie singt sowohl Partien für Mezzosopran / Sopran II (z.B. Bach h-moll-Messe, Vivaldi Gloria, Mozart c-moll-Messe, Rossini Stabat Mater) als auch Altpartien (bspw. Bach Matthäus-Passion, Weihnachtsoratorium, h-moll-Messe, Dvorak-Messe, diverse Mozart-Messen). Zur Passions-Musik fühlt sie sich besonders hingezogen und zählt nebst Pergolesis Stabat Mater die Matthäus-Passion von J. S. Bach zu ihren Lieblingswerken.
Auch das Liedschaffen hat es ihr sehr angetan. Dabei liegen ihr die (Spät-) Romantiker und die französischen Impressionisten besonders am Herzen, sie lässt sich aber von verschiedensten Stilen ansprechen. Sie gestaltete, u.a. mit KollegInnen, Programme mit spanischen Werken von Sor, Granados, de Falla, Bizet, Ravel sowie mit Liedern und Duetten von Rossini, Bellini und Donizetti. 2017 folgte ein kommentierter Liederabend mit Schwerpunkt französische Impressionisten, aber auch Liedern von Mozart, Schubert, Schumann und Brahms.
Die Oper bewegte sich vorerst am Rand von Aline Camenzinds Schaffen, obwohl ihr die Kombination von stimmlicher und schauspielerischer Darstellung gut liegt und sie eine Vorliebe für den italienischen Stil hat. Erste Opernerfahrung sammelte sie während ihres Studiums in zwei Opernprojekten an der «Studiobühne La Scalina» Fribourg (Partie der Tangia in Glucks «Le Cinesi» und Mozart-Pasticcio "Arlecchino e la sua compania intrigante"). Seither sang sie ausserdem die Arien Cherubinos (Mozart), die Mezzo-Koloratur-Arien der Rosina und der Cenerentola (Rossini), Dorabellas «Ah, scostati... Smanie implacabili» (Mozart „Così fan tutte“), Arien der Charlotte (Massenet «Werther») und der Paulina (Tschaikowsky «Pique Dame»). Im Rahmen ihres spanischen Lieder- und Arienabends kamen Carmens Habanera und Seguidilla zur halbszenischen Aufführung. 2018 sang und spielte sie mit Erfolg die Partie der Marchesa di Maggiorvoglio in Donizettis "Regimentstochter"; die 25 Aufführungen fanden im Rahmen von Musiktheater Wil in der Tonhalle Wil statt.
Besonders gelobt wurde sie für ihre schauspielerische Leistung und Bühnenpräsenz, wie bereits 2016, als sie mit grossem Erfolg einen Abstecher ins Gefilde des Musicals machte: Im Rahmen der "Bühne Mammern" (www.buehne-mammern.ch, ehemals "Mammern Classics") durfte sie im Musical "Seegfrörni" (Komposition David Lang) Theres Widmer verkörpern und klassische Stimmführung mit Musical-Gesang kombinieren. Ihr Gesang und Schauspiel begeisterten das Publikum, worauf sie für die Produktion 2019 von Mammern Classics, "Rungglebuur", wieder angefragt wurde.
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